Frühjahrsputz bei Übersetzungen? Wir geben Ihnen 5 Tipps.
Frühjahrsputz – auch Aufräumen und Entsorgen in der Abteilung Übersetzungen?
Das Frühjahr bringt uns neues Grün und wir alle verspüren in uns den unmittelbaren Drang, das Alte, Überkommene, alles was wir nicht mehr benötigen einem kritischen Augenschein zu unterziehen. Das heißt aussortieren und gegebenenfalls hinter uns lassen, um Platz für neue Energien freizusetzen.
Ähnlich verhält es sich mit Ihrem Repertoire an Übersetzungen. Sollten hier nicht auch einmal die wichtigsten Komponenten Ihrer internationalen Kommunikation überprüft, adaptiert und aktualisiert werden?
Wir zeigen Ihnen hier kurz auf, worauf es beim Frühjahrsputz Ihrer Übersetzungen ankommt.
1. Entspricht die firmeneigene Terminologie noch den aktuellen Anforderungen?
Mit viel Mühe und Aufwand haben Sie in den letzten Jahren eine Terminologiedatenbank angelegt und Glossare erstellt. Inzwischen haben sich glücklicherweise viele neue Produkte/Dienstleistungen und damit Begriffe dazugesellt und jetzt gilt es zu überprüfen, ob es sich bei all den Einträgen nicht nunmehr um ein über die Jahre entstandenes Sammelsurium handelt. Die Sockenschublade sozusagen, in der die verlorenen Einzelexemplare weiterhin aufbewahrt werden, in der Hoffnung, dass sie irgendwann doch noch wieder zusammenfinden. Aber wirklich zu gebrauchen sind sie als kontextlose Unikate jetzt augenscheinlich nicht mehr.
Unser Tipp: Alle Einträge (Socken), für die nicht auf Anhieb ein aktuelles Pendant zu finden ist, werden umgehend entsorgt.
2. Ist Ihre Website auf dem neuesten Stand?
Nicht nur die Jahreszahl unten im Copyright auf 2022 aktualisieren, sondern auch die einzelnen Komponenten/Unterseiten/Produktkataloge sollten unter die Lupe genommen werden.
Die maßgeblichen Fragen lauten:
Bieten wir dies und das eigentlich noch an?
Hatten wir dieses Produkt nicht umbenannt und vermarkten es jetzt ganz anders?
Haben wir dieses Modell noch im Angebot?
Ihre Website sollte zu jeder Zeit Ihr tatsächliches Angebot abbilden und jegliche Ladenhüter und die sogenannten Kartei-Leichen müssen entsorgt werden. Denn es schafft keinerlei Vertrauen, wenn Leistungen oder Produkte auf Ihrer Website noch angeführt werden, die Sie schon länger nicht mehr führen oder im Angebot haben.
Unser Tipp: Klicken Sie sich durch alle Links durch und überlegen Sie: was kann bleiben, was kann weg?
3. Sollten noch weitere Sprachen hinzugenommen werden?
Ihr internationaler Webauftritt geht auf die jeweilige Zielgruppe ein und beantwortet alle aktuellen Fragen. Oder hat sich Ihre Zielgruppe, Ihre Marktstrategie inzwischen verändert und es kommen Ansprechpartner und Kunden aus anderen Ländern hinzu? Dann heißt es, die Terminologie, die wie unter Punkt 1 beschrieben ausgemistet und aktualisiert wurde, auf weitere Sprachen auszuweiten. Und bei weitem ist es nicht notwendig, wie in der Vergangenheit angenommen, die gesamte Website mit all ihren Inhalten in alle weiteren Sprachen zu übersetzen. Die letzten Analysen in Bezug auf das Ranking bei Google haben ergeben, dass es nicht abträglich ist, wenn nur einzelne Seiten/Unterseiten mehrsprachig zur Verfügung stehen.
Unser Tipp: Also nicht der ganze Schrank, sondern nur die einzelnen Schubladen, aber die bitte ganz ordentlich!
4. Sollte eine Sprache oder gar mehrere Sprachen überhaupt ganz gestrichen werden?
„Das war schon immer so“ – all Ihre Mitteilungen, Newsletter, Blogposts wurden bislang immer in mehrere Sprachen übersetzt. Eine genaue Analyse der Leserschaft und der jeweiligen Zugriffe gibt Aufschluss darüber, ob sich die Mühe und Investition noch immer lohnt. Vielsprachig aufzutreten und alle Kunden in ihrer Muttersprache anzusprechen macht immer einen guten Eindruck, darüber besteht kein Zweifel. Wenn Sie jedoch Sprachen mitschleppen, die keine Leserschaft haben, dann empfiehlt sich der Frühjahrsputz und das heißt einfach: weg damit.
Unser Tipp: Was niemand liest, kann weg.
5. Wie cool und ‚Neusprech‘ sind wir eigentlich?
Sprache ist immer im Wandel. Heute erreicht man die gewünschte Zielgruppe mit einer ganz anderen Sprache als noch vor 10 Jahren. Was seinerzeit modern und angesagt war, punktet heute in vielen Fällen nicht mehr. Je nach Produkt oder Dienstleistung ist es erforderlich, den Ansprache-Duktus an den aktuellen Mainstream anzupassen. Zum Beispiel sind die sogenannten Oldies von damals die Best-Ager von heute. Zum verbalen Frühjahrsputz gehört auch das sprachliche Refreshing, eine Aktualisierung Ihrer Broschüren, Marketingunterlagen und Ihres Internetauftrittes. Fragen wie: Bleiben wir beim Sie oder gehen wir über zum Du? Gendern wir oder lassen wir alles so wie es war? Und wie gendern wir? Aber das ist eine andere Geschichte… Die Antworten auf diese Fragen sollten in einem Unternehmens-Styleguide festgehalten werden.
Unser Tipp: Immer am Puls der Zeit – der pulst aber in den unterschiedlichen Ländern anders. Fragen Sie nach einer Transcreation für Ihre Übersetzungen.
Denn was hierzulande gerade hipp ist, kann anderswo schon völlig old-fashioned sein…
Mit unseren Tipps möchten wir Ihnen ein paar Hinweise geben, wie Sie in Zukunft Ihren internationalen Auftritt optimieren können. Wie Sie Übersetzungsprozesse beschleunigen können, indem Sie Altlasten entsorgen und aufgeräumt und zielgerichtet in die nächste Saison starten.