30 Jahre eurolanguage – Übersetzungen mit Hingabe
30 Jahre eurolanguage mit ‚unseren‘ Übersetzer:innen.
In diesem Jahr feiert eurolanguage sein 30-jähriges Jubiläum. Ein Anlass für mich, die Jahre Revue passieren zu lassen und ein bisschen darüber zu sinnieren, wie sich die Übersetzungsbranche inzwischen verändert hat. In unserem vorigen Artikel „30 Jahre Übersetzungbranche“ haben wir über die technologischen Neuerungen und Herausforderungen im Laufe der drei Jahrzehnte gesprochen – über die Globalisierung der Märkte und das immer komplexer werdende Angebot.
Doch bei all den technischen Entwicklungen gibt es eine Konstante, die eurolanguage von Anfang an getragen hat – die Menschen, die für uns übersetzen.
Und um genau sie soll es heute gehen.
Übersetzen ist mehr als Wörter übertragen
Eine gute Übersetzung verlangt nicht nur ausgezeichnete Sprachkenntnisse, auch Kreativität, Sprachgefühl und ganz besonderes Interesse für das Fachgebiet sind notwendig. Und nicht zuletzt: großes Engagement. Bei der Auswahl unserer Übersetzer:innen vertraute ich immer auf mein Gespür und meine Menschenkenntnis. Von Beginn an war es mir wichtig, nicht nur Aufträge zu koordinieren, sondern ein Team aufzubauen, auf das ich mich verlassen kann, das bereit ist mit uns die Extrameile zu gehen – und das sich im Gegenzug auf eurolanguage verlassen kann.
Die Frischlinge …
In den ersten Jahren war ich nicht nur Projektleiterin, Terminologin und Kaffeemaschine in Personalunion – ich war auch Mentorin. Viele, die damals als junge Übersetzer:innen bei uns anfingen, haben ihren Beruf bei eurolanguage sozusagen „gelernt“. Ich durfte Tipps geben, Feedback liefern, manchmal auch Mut zusprechen.
In den Anfangsjahren waren es unter anderem auch Formatierungsanleitungen – aus heutiger Sicht Banalitäten – wie zum Beispiel, dass man keine Leerzeichen verwendet, um in der Zeile weiterzurücken, sondern mit Tabulatoren arbeiten muss. Tabellen erstellen, Dateien konvertieren, internationale Standards anzuwenden gehörte ebenso dazu.
Und irgendwann wurden sie flügge: Die Anfänger:innen von einst arbeiten heute für Direktkunden, einige haben eigene Büros gegründet oder für sich erkannt, dass Übersetzen doch nicht das Richtige für sie ist. Und auch wenn wir sie mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiedet haben – es war immer schön zu sehen, wie sich ihre Wege entwickelten.
Die Veteranen … (man verzeihe mir den Ausdruck)
Einige unserer Übersetzer:innen sind – ja es ist unglaublich – seit Jahrzehnten an unserer Seite. Sie haben mit uns nächtelang an Großprojekten gefeilt, haben die Umstellung auf neue Tools mitgetragen, waren bei Hochzeiten (im doppelten Sinne) für uns da – und wir auch für sie.
Wir haben gemeinsam gelacht, diskutiert, manchmal sogar Tränen verdrückt. Es gab Geburten, Hochzeiten, Jubiläen – und, wie im echten Leben, auch Abschiede. Manche haben wir für einige Jahre aus den Augen verloren und dann kommt ein Auftrag, der genau in das spezielle Fachgebiet des einen Übersetzers oder der einen Übersetzerin passt, und schon sind wir wieder ein Team!
All das gehört zu unserer Geschichte.
Agenturarbeit ist Beziehungsarbeit
Es ist ein Geben und Nehmen. Ein Miteinander, das von Vertrauen lebt – besonders in einer Branche, in der Kommunikation alles ist. Wir wissen, dass unsere Arbeit nur so gut sein kann wie die Menschen, die dahinterstehen. Und wir sind dankbar, dass so viele großartige Kolleg:innen diesen Weg mit uns gegangen sind – manche ein kurzes Stück, manche fast von Anfang an, und viele noch bis heute.
Apropos Zusammenarbeit: Ein besonders geschätztes Ritual in den Anfangsjahren (und das ist es manchmal auch heute noch) war der „Qualitätstest“ für neue Übersetzer:innen. Wir ließen sie einen Probetext übersetzen – und dieser landete dann auf dem Schreibtisch unseres Stammübersetzers für Englisch. Seine Einschätzung war legendär:
„Schick ihm meine Korrekturen. Wenn er sagt: Ja, das ist besser als vorher – kannst du weiter mit ihm arbeiten. Wenn er die Verbesserungen nicht erkennt – vergiss ihn.“
Klingt hart? Vielleicht. Aber dieser klare Blick für Qualität hat uns über die Jahre viele sehr gute Kolleg:innen beschert – und war ein verlässlicher Kompass in einer Zeit, in der es noch keine Translation-Memory-Systeme oder Qualitätsrichtlinien gab.
Was bleibt, ist die Verbindung
Ob neu im Team oder schon viele Jahre dabei – unsere Übersetzer:innen sind das Herz von eurolanguage. Ohne sie wären wir nicht da, wo wir heute sind. Und auch wenn sich die Welt des Übersetzens weiterdreht – das Menschliche bleibt, zumindest bei eurolanguage.
Zum Glück.
Ihre Martina Schmid